facebook buergermeldungen Plan Energieeffizienz
Aufrufe
vor 4 Jahren

s'Blättle Nr. 47 - Do, 21. November 2019

  • Text
  • Goetzis
  • Maeder
  • Altach
  • Koblach
  • Hohenems
Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 6845 Hohenems

KULTUR EIN DENKMAL, DAS

KULTUR EIN DENKMAL, DAS BRÜCHE AUFWEIST – UND AUFZEIGT Am Mittwoch, dem 27. November 2019, um 11.30 Uhr wird in Hohenems ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der NS-Euthanasie eröffnet. Zwischen 1934 und 1945 wurden in NS-Deutschland und in NS-Österreich zwischen 70.000 und 100.000 Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Institutionen ermordet, die teils als „Heil- und Pflegeanstalten“ bezeichnet waren. Rund 400.000 Personen wurden Zwangssterilisierungen unterzogen. Mindestens zehn Ho henemser Bürger wurden im Zuge des Euthanasie-Programms ermordet. Ihre Biographien sind exemplarisch für die Schicksale vieler, die in den Blickpunkt der NS-Euthanasie geraten waren. Das Programm traf Menschen verschiedenster sozialer Schichten, egal, ob sie aus armen, sozial vernachlässigten oder angesehenen, reichen Familien stammten: Personen, die von Geburt an unter Beeinträchtigungen litten, ebenso wie Veteranen, die im Ersten Weltkrieg psychische Folgeschäden davongetragen hatten. Dies wird in der Gegenwartsgesellschaft nicht oft thematisiert, in Hohenems aber nun ergänzend zu den „Stolpersteinen“ aufgegriffen, die seit 2014 der Erinnerung an die jüdischen Opfer der NS-Diktatur gewidmet sind. „Mit diesem Denkmal soll im öffentlichen Raum der Stadt Hohenems mit künstlerisch-sensibler Herangehensweise ein Zeichen gesetzt werden, um den Opfern der NS-Euthanasie zu gedenken. ‚Gegen das Vergessen‘ ist ein Motto, das wir in Hohenems angesichts der jüdischen Geschichte unserer Stadt als Verantwortung sehen“, so Bürgermeister Dieter Egger. Denkmal „im Gedenken an die Hohenemser Opfer“ Bildhauer Udo Rabensteiner hat ein Denkmal gefertigt, das etwa 175 Zentimeter im Quadrat bei einer Höhe von etwa 30 Zentimetern umfasst. Ein Riss durchzieht eine Platte aus „Schwarzachtobler Quarzsandstein“ und teilt sie in fünf Elemente. Eines dieser Steinelemente trägt die Inschrift „Im Gedenken an die Hohenemser Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie und Verfolgung“. Dieser Riss symbolisiert, wie einst Familien gewaltsam auseinandergerissen wurden und selbst die heutige Gesellschaft noch eine sichtbare Bruchlinie durchzieht. Das Denkmal ist ein Erinnerungsort und will dennoch auch einen optimistischen Ausblick geben: Erde und Blütenstaub werden im Laufe der Jahre den Riss zwischen den Steinelementen schließen. Symbolträchtiger Aufstellungsort im Garten des LKH Hohenems Das Projekt wird wissenschaftlich vom Historiker Wolfgang Weber begleitet. Weber, Past-Präsident der Lions Hohen ems – der Club hatte sich im Sinne der Statuten der Lions Bewegung für das Denkmal eingesetzt – forscht seit Jahren zur Euthanasie der NS-Diktatur. Als Gründungsmitglied des Vorarlberger Monitoringausschusses, der die staatliche Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention begleitet, beschäftigt er sich auch mit Fragen der Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Gegenwart. Mit dem Landeskrankenhaus Hohenems fand die Stadt einen Partner für einen passenden, symbolischen Aufstellungsort eines solchen Denkmals. Es wird im Garten des Landeskrankenhauses zu finden sein, direkt an der Kreuzung zwischen Bahnhofstraße und Kaiserin-Elisabeth-Straße. Das Krankenhaus ist ein Ort des Heilens und der Pflege von hilfsbedürftigen Menschen. Zumindest eines der Hohenemser NS-Euthanasieopfer war jedoch von dieser Stelle aus, vom einstigen Altersheim über die Rankweiler Valduna, in den Tod geschickt worden. Denkmal stellvertretend für alle Opfer des Nationalsozialismus Auf dem Denkmal selbst sind keine Namen vermerkt. Es steht stellvertretend für die infolge der NS-Euthanasie Ermordeten, die bis heute unbekannte Anzahl von u. a. vom Feldkircher Amtsarzt sanktionierten Zwangssterilisierungen und Zwangsabtreibungen bei Menschen mit Behinderungen, aber auch alle weiteren Opfer nationalsozialistischer Verfolgung. Die derzeit bekannten Namen der Opfer der NS-Euthanasie sind auf der Website der Stadt Hohenems unter www.hohenems.at/euthanasiedenkmal abrufbar und können laufend um neue biographische Erkenntnisse der NS-Verfolgung ergänzt werden. Derzeit sind die Vornamen und Lebensdaten jener Hohenemser Menschen mit Behinderungen genannt, welche in NS-Tötungsanstalten umgebracht wurden und welche die NS-Euthanasie überlebten. Ergänzend wird auf Opfer der politischen Verfolgung der NS-Diktatur verwiesen, welche bis jetzt von der Forschung noch nicht genannt wurden, so z. B. den 36-jährigen Hilfsarbeiter Heinrich, der im KZ Oranienburg zu Tode kam. Festakt zur Eröffnung am 27. November 2019 Das Denkmal wird am Mittwoch, dem 27. November 2019, um 11.30 Uhr mit einem Festakt direkt vor Ort im Freien eröffnet. Bischof Benno Elbs wird die Weihe des Denkmals vornehmen. Es sprechen Bürgermeister Dieter Egger, Gerald Fleisch (GF Krankenhaus Betriebsges.m.b.H.), Historiker Wolfgang Weber, Offizial Walter Juen sowie Alexan der Ammann als Nachkomme eines Opfers der Familie Ammann. Künstler Udo Rabensteiner ist ebenfalls anwesend. 14 s’Blättle KW47 Donnerstag 21. November 2019

KULTUR CÄCILIENKONZERT DER BÜRGERMUSIK Rund 400 Freunde der Blasmusik fanden sich am 16. und 17. November 2019 zum Cäcilienkonzert der Bürgermusik Hohenems im Löwensaal ein. Unter der Leitung von Stefan Mathis eröffnete die „Klangschmiede“ die Abende mit fetzigen Klängen von Coldplay, verzauberte die Besucher mit „Arabian Dances“ und spielte bekannte Melodien aus dem Disney- Klassiker „König der Löwen“. Auf eine große Reise ging es dann mit der Bürgermusik. Die Reise begann am Caldonazzosee mit dem festlichen Spiel „Calceranica“. Schwungvoll ging es weiter nach Paris mit der „Pariser Leben Ouvertüre“ von Jaques Offenbach, nach Innsbruck mit dem „Sagen Aus Alt Innsbruck Walzer“ und dann nach Venedig mit dem wahrscheinlich bekanntesten italienischen Marsch, dem „Venezia Marsch“. Nach der Pause ging es dann mit der „New York Ouvertüre“, die von der beeindruckenden Stadt New York mit ihrem pulsierenden Leben erzählt, über den großen Teich. Von dort aus mit „Flight to Sevilla“ weiter nach Spanien und mit dem deutschen Schlager „Moskau“ von Ralph Siegel nach Russland. Mit „The Girl von Ipanema“ und „dem Disco-Klassiker „Copacabana“ von Barry Manilow konnte man sich dann von den Strapazen der Reise an den Stränden von Rio erholen. v. l. David Beinat, Janine Mathis, Jonas Grafl, Marie Rossmanith, Simon Bentele, Philipp Kühne und Clemens Ender WWW.HOHENEMS.AT v. l. Kapellmeister Andreas Gamper, Bürgermeister Dieter Egger, Helmut Gmeiner, Manfred Allmayer und Obmann Karl-Heinz König Mitglieder-Ehrungen Ein Konzert ist auch immer ein würdiger Rahmen, verdiente Mitglieder zu ehren. So wurden Helmut Gmeiner für 50 Jahre und Manfred Allmayer für 60 Jahre aktive Musikertätigkeit ausgezeichnet. Auch die Jugendmusik hat besondere Talente in ihren Reihen. So erhielten Marie Rossmanith, Mirella Martinek, Janine Mathis, Jonas Grafl, Clemens Ender, Simon Bentele und Philipp Kühne das Juniorabzeichen sowie David Beinat das Leistungsabzeichen in Gold. Auch Bürgermeister Dieter Egger und zahlreiche weitere Mitglieder des Stadtrats ließen sich die Konzerte nicht entgehen. Weitere Infos unter www.buergermusik-hohenems.at! z‘Ems isch was los! WOCHENMARKT Donnerstags, 8 bis 12 Uhr, Schlossplatz GEMEINSAMER MITTAGSTISCH Do, 21.11.19, 11.30 Uhr, Gasthaus Habsburg AM SEIL, EINE HELDENGESCHICHTE Do, 21.11.19, 20 Uhr, Öffentliche Bücherei Erich Hackl liest aus seinem Roman. WEIHNACHTSMARKT Fr, 22.11.19, 9 bis 16 Uhr, Lebenshilfe-Werkstätte Das Team der Werkstätte lädt zum Weihnachtsmarkt. EINSCHALTMÄRKTLE- UND FEIER Fr, 22.11.19, ab 16 Uhr, Schlossplatz „LANGE SCHATTEN“ Fr, 22.11.19, 18 Uhr, Kitzingerhaus, Schweizer Straße 15 Literarischer Vortrag von Mag. Roswitha Fessler. RED HOUSE SESSIONS Fr, 22.11.19, 20.30 Uhr, Hotel-Café Schatz mit „Rock at the Butchershop“. KONZERT - NOMA TRIO Sa, 23.11.19, 19 Uhr, Salomon-Sulzer-Saal „COCKTAILS“ Sa, 23.11.19, 20.30 Uhr, Schrott Rock Vereinslokal JazzX präsentiert neue CD. TALENTE MARKT So, 24.11.19, 10 bis 16 Uhr, BSBZ, Rheinhofstraße 16 ANGEHÖRIGEN-CAFÉ Di, 26.11.19, 15 bis 17 Uhr, Graf-Maximilian-Straße 8a Rund um die Betreuung und Pflege. FESTAKT Mi, 27.11.19, 11.30 Uhr, Garten des LKH Hohenems zur Eröffnung des Denkmals für Hohenemser NS-Euthanasieopfer. BUCHVORSTELLUNG Mi, 27.11.19, 19.30 Uhr, Salomon-Sulzer-Saal „Unfassbare Wunder“ Alle Termine und weitere Infos: www.hohenems.at/kalender ALLGEMEIN HOHENEMS GÖTZIS ALTACH KOBLACH MÄDER s’Blättle KW47 Donnerstag 21. November 2019 15

sBlättle - Unsere Ausgaben