facebook buergermeldungen Plan Energieeffizienz
Aufrufe
vor 2 Jahren

s'Blättle Nr. 34 - Do, 26. August 2021

  • Text
  • Maeder
  • Goetzis
  • Koblach
  • Altach
  • Hohenems
Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 6845 Hohenems

Warm, wärmer, heiß:

Warm, wärmer, heiß: das Wetter in Vorarlberg der letzten 20 Jahre auf einen Blick Hat sich das Wetter in Vorarlberg in den letzten 20 Jahren verändert? Ja - das zeigen u.a. die Daten von vier Wetterstationen in e5-Gemeinden in Vorarlberg: in Alberschwende, Feldkirch, Götzis und Dornbirn. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist in den letzten 20 Jahren um 0,76 °C gestiegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bereits die 2000er Jahre österreichweit im Durchschnitt um 1,1° wärmer waren als im Vergleichszeitraum 1961–1990. Die Auswirkungen dieser Erwärmung im Ländle bekommen auch die Vorarlberger Gletscher zu spüren. Ein Abschmelzen in den kommenden Jahren ist laut Gletscherforscher Dr. Georg Kaser (Universität Innsbruck) nicht mehr zu verhindern. Der Verlust dieser wichtigen Wasserspeicher ist nur ein Beispiel für die weltweiten Klimaveränderungen und den damit einhergehenden Temperaturerhöhungen der letzten Jahre. Denn diese ermöglichen auch eine massive Ausbreitung von Schädlingen in der Land- und Forstwirtschaft, was wiederum u.a. zu erheblichen Ernteeinbußen führen kann. Zudem bekommen wir Menschen den Temperaturanstieg direkt zu spüren: seit 2013 gab es in Österreich jährlich rund 500 Hitzetote. Des Weiteren ist eine Zunahme an psychischen und physischen Belastungen durch den Temperaturanstieg erkennbar. Die folgenden, langfristig aufgezeichneten Wetterdaten liefern uns bereits eine gute Vorstellung davon, wie das Klima in Vorarlberg in Zukunft aussehen könnte. Eines scheint jedoch sehr wahrscheinlich: Es wird deutlich wärmer! Das e5-Team der Gemeinde gestaltet Projekte und Aktivitäten, um die negativen Auswirkungen von Wetter- und Klimaveränderungen auf Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten. So werden u.a. auch die Abläufe und Strukturen innerhalb der Gemeindeverwaltung den veränderten Begebenheiten angepasst. Insgesamt orientiert sich die e5-Gemeinde an den Zielen der Energieautonomie Vorarlberg 2050 und somit an den übergeordneten nationalen und internationalen Klimazielen. Wetter oder Klima? Wetter: aktueller Zustand der Erdatmosphäre. Das Wetter kann von jedem Menschen unmittelbar erlebt werden, indem er z.B. den Regen oder die Sonne der letzten Tage genießt. Klima: langfristiger Zustand der Erdatmospäre. Lufttemperatur, Sonnenstrahlung, Niederschlag etc. werden über mehrere Jahre gemessen (meist 30 Jahre) und ergeben dadurch eine Beschreibung des jeweiligen Klimas. Durchschnittliche Jahrestemperatur 11 + 0,76 °C 10 9 Die durchschnittliche Jahrestemperatur ist besonders seit 2015 deutlich gestiegen. 8 7 6 5 Alberschwende 721 m ü. M Feldkirch 458 m ü. M Götzis 448 m ü. M Dornbirn 437 m ü. M Alle 4 Messstaonen 2000-2004 2005-2009 2010-2014 2015-2019 6 s’Blättle KW34 Donnerstag 26. August 2021

Sonnenstunden pro Jahr 2100 2000 1900 1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 Alberschwende 721 m ü. M Feldkirch 458 m ü. M Götzis 448 m ü. M Heizgradtagzahl pro Jahr 4.000 3.800 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 2000 1750 1500 1250 1000 750 500 Alberschwende 721 m ü. M Alberschwende 721 m ü. M Feldkirch 458 m ü. M Feldkirch 458 m ü. M Götzis 448 m ü. M Jahresniederschlagsmenge Götzis 448 m ü. M Dornbirn 437 m ü. M Dornbirn 437 m ü. M Dornbirn 437 m ü. M + 165 Sonnenstunden Alle 4 Messstaonen - 299 Heizgradtage Alle 4 Messstaonen schwankend, etwa gleichbleibend Alle 4 Messstaonen 2000-2004 2005-2009 2010-2014 2015-2019 2000-2004 2005-2009 2010-2014 2015-2019 2000-2004 2005-2009 2010-2014 2015-2019 Datengrundlage/Quellen: • Wetterdaten: www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klimauebersichten/jahrbuch und DTN° Messnetz (Messstation Götzis) • ÖKS15 Klimafactsheet, Land Vorarlberg, Version 2.0, 2016, https://bit.ly/3am3XKt Durch die höhere Anzahl an Sonnenstunden erreichen Photovoltaikanlagen einen höheren Energieertrag. Der Nachteil: Der Energieverbrauch für die Kühlung von Gebäuden steigt enorm. Umso wichtiger ist es, sich mit natürlicher Kühlung auseinanderzusetzen (z.B. Dach- oder Fassadenbegrünung,...). Die Heizgradtagzahl ist deutlich gesunken. Im Winter wird dadurch tendenziell weniger Energie für Raumwärme benötigt. Zur Erklärung: Ein Heizgradtag ist die Differenz (pro Tag) zwischen einer Raumtemperatur von 20 °C und der mittleren Außentemperatur, sofern diese geringer als 12 °C ist. Die Jahresniederschlagsmenge ist durchschnittlich in etwa gleich geblieben. Klima-Modellierungen für Vorarlberg erwarten nur geringe Änderungen in der Jahresniederschlagsmenge. Jedoch muss mit einer Zunahme von Extremwetterereignissen z.B. Starkregen bzw. Dürreperioden gerechnet werden. ALLGEMEIN HOHENEMS GÖTZIS ALTACH KOBLACH MÄDER s’Blättle KW34 Donnerstag 26. August 2021 7

sBlättle - Unsere Ausgaben