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s'Blättle Nr. 34 - Do, 25. August 2022

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Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 6845 Hohenems

GESUNDHEIT BEHANDLUNG

GESUNDHEIT BEHANDLUNG VON LONG COVID ERFORDERT SORGFALT UND FUNDIERTES WISSEN In einer Anfragebeantwortung erläuterte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher die Angebote zur Behandlung und Betreuung von Long-Covid- Patienten in Vorarlberg. Bei einer solchen Erkrankung sei der Schlüssel für die Besserung der Beschwerden eine sorgfältige und fundierte Betrachtung der gesundheitlichen Situation. Zu diesem Zweck wurden eine Koordinationsstelle am Landeskrankenhaus Hohenems sowie in Kooperation mit Tirol ein Wissensnetzwerk und eine Patienten-Webseite eingerichtet. Erste Anlaufstelle für Betroffene bleiben aber die niedergelassenen Ärzte. Post- Covid und rasche Diagnose sind in sich ein Widerspruch. Als Post-Covid wird der Zustand bezeichnet, wenn Beschwerden von COVID-19-Erkrankten nach einer Infektion länger als drei Monate anhalten. Erste Anlaufstelle ist der betreuende niedergelassene Arzt. Die Diagnostik ist geprägt von differentialdiagnostischen Ausschlussuntersuchungen und Verlaufsbeobachtungen. Diese Zeit kann nicht verkürzt werden. In den meisten Fällen sind im niedergelassenen Bereich Diagnose und Behandlung umfassend gegeben, in komplexen Fällen kann eine Überweisung an die Koordinationsstelle erfolgen. Diese übernimmt die Begleitung und Evaluierung des Behandlungspfades im Rahmen einer multiprofessionellen, fachübergreifenden Versorgung. Neben dem Aufbau von Koordinationsstelle und Webseite wurde ein Wissensnetzwerk etabliert, um die Vernetzung von medizinischer Expertise zwischen Tirol und Vorarlberg im Zusammenhang mit Long-Covid-Erkrankungen zu intensivieren und fächerübergreifend medizinisches Wissen zu bündeln, zu vertiefen und auf breiter Basis nutzbar zu machen. Teilnehmende am Wissensnetzwerk sind Fachärzte der Vorarlberger Krankenhäuser, die Vorarlberger Gesellschaft für Allgemeinmedizin (VGAM), die Ärztekammer Vorarlberg sowie Ärzte verschiedener Fachbereiche der Universitätsklinik Innsbruck. „Der medizinische Austausch im Zusammenhang mit der Behandlung von Long Covid ist somit gegeben“, so Landesrätin Rüscher. Bezüglich der sozialversicherungsrechtlichen Absicherung im Falle von Long- Covid-Erkrankungen stehen den Betroffenen die Beratungsstellen der Sozialversicherungsträger zur Verfügung. Absehbar sei, dass Teilzeit-Arbeitsmodelle zur Wiedereingliederung nach Langzeitkrankenständen auch für Patienten, die an Post-Covid leiden, deutlich an Bedeutung gewinnen. Um konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, werde aber noch ein längerer Beobachtungszeitraum benötigt, so Rüscher. Sie stehe dazu im laufenden Austausch mit den anderen Bundesländern und dem Gesundheitsministerium. SOZIALES PIAAC – WELCHE ALLTAGSFÄHIGKEITEN HABEN ERWACHSENE? Im September startet österreichweit die Erhebung über Alltagsfähigkeiten Erwachsener (PIAAC). PIAAC steht für „Programme for the International Assessment of Adult Competencies.” Die Erhebung wird von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) organisiert und in Österreich vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und vom Bundesministerium für Arbeit beauftragt. Für die nationale Durchführung ist Statistik Austria verantwortlich. Österreichweit werden Erwachsene im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt. Über 30 Länder nehmen an der internationalen PIAAC-Studie teil. Worum geht es bei PIAAC? Ob beim Einkauf im Supermarkt, bei Behördenwegen oder in der Arbeit: Erwachsene setzen tagtäglich Alltagsfähigkeiten ein, meist ohne überhaupt darüber nachzudenken und nehmen so am gesellschaftlichen Leben aktiv teil. Die PIAAC-Studie erfasst diese Fähigkeiten und liefert so Erkenntnisse für die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Für die Teilnahme sind keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten notwendig. Wer kann teilnehmen? • Statistik Austria wählt eine zufällige Stichprobe Erwachsener aus. • Diese Personen werden schriftlich zur Teilnahme eingeladen. Wer einen Einladungsbrief erhält, vereinbart einen passenden Termin mit einer Erhebungsperson. • Die Befragung besteht aus zwei Teilen. Nach einem allgemeinen Fragebogen bearbeiten die Studienteilnehmer eigenständig Alltagsaufgaben. • Als Dankeschön für die Teilnahme bekommen alle Studienteilnehmer 50 Euro. Sie können zwischen einem Einkaufsgutschein und der Weiterleitung einer Spende an ein österreichisches Naturschutzprojekt wählen. Wo gibt es weitere Informationen? • Tel. 01/71128-8488 (Montag bis Freitag, 8 – 17 Uhr) • E-Mail piaac@statistik.gv.at • www.statistik.at/piaac 4 s’Blättle KW34 Donnerstag 25. August 2022

SICHERHEIT DAS SMARTPHONE ALS LEBENSRETTER Bei einem Unfall im alpinen Gelände kann das Handy unter Umständen zum Lebensretter werden – sowohl im Sommer als auch im Winter. Wichtig dabei: Den Akku vor Aufbruch voll aufladen und das Handy eingeschaltet mitnehmen. Wer bei einem Bergunfall in Vorarlberg die Notrufnummer 144 (Restösterreich 140) wählt, landet direkt bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, von wo aus die Hilfseinsätze koordiniert werden. Dieser Notruf funktioniert allerdings nur im heimischen Netz. Alternativ dazu kann der Euro- Notruf 112 gewählt werden. Tipp: Sollte es nicht funktionieren, das Handy ausschalten und nach dem Wiedereinschalten statt dem PIN-Code den Euro-Notruf 112 eingeben. Eine Gratisbroschüre und weitere Infos gibt es unter E-Mail info@sicheresvorarlberg. at oder www.sicheresvorarlberg.at! UMWELT/SICHERHEIT PHOTOVOLTAIK HILFT BEI BLACKOUT NICHT Wer eine Photovoltaikanlage auf seinem Haus hat, sitzt bei einem Blackout ebenfalls im Dunkeln. Fast alle Photovoltaikanlagen funktionieren nämlich nicht mehr, wenn sie von außen keinen Strom bekommen, heißt es vom Vorarlberger Energieinstitut. Energieexperten gehen davon aus, dass ein Blackout – ein großflächiger und länger dauernder Ausfall der Stromversorgung – immer wahrscheinlicher wird. „Wer glaubt, mit einer Photovoltaikanlage auf seinem Hausdach auf der sicheren Seite zu sein, irrt gewaltig“, sagt Michael Braun, Leiter der Gebäudetechnik beim Vorarlberger Energieinstitut. Das funktioniere deswegen nicht, da die Photovoltaikanlagen darauf angewiesen seien, dass sie die Netzspannung und die Netzfrequenz messen: „Weil sie natürlich den Strom, den sie erzeugen, mit der gleichen Spannung und der gleichen Frequenz einspeisen müssen. Wenn bei einem Blackout die Weitere Infos unter www.energieinstitut.at! Netzspannung und auch die Netzfrequenz fehlt, dann schalten sich die Anlagen ab, erzeugen also keinen Strom mehr und speisen auch keinen Strom mehr ein.“ Heim- und Hausanlage könnte umgerüstet werden Braun schätzt, das mehr als 95 Prozent aller privat in Vorarlberg errichteten Photovoltaikanlagen auf Strom von außen angewiesen sind und deshalb bei einem Blackout stillstehen. „Es gibt aber einen Ausweg“, so Braun: „Man kann die Heim- und Hausanlage so umrüsten, dass sie sich im Blackout-Fall vom Netz trennt und dann trotzdem noch Strom erzeugt, den man selber verbrauchen kann. Dazu braucht es aber Sicherungseinrichtungen und auch Umbauten an der Hauselektrik.“ Allerdings seien nicht alle Anlagen dafür geeignet und die Umrüstung kostet etliche tausend Euro. ALLGEMEIN HOHENEMS GÖTZIS ALTACH KOBLACH MÄDER s’Blättle KW34 Donnerstag 25. August 2022 5

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