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s'Blättle Nr. 20 - Do, 20. Mai 2021

Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 6845 Hohenems

SCHULE VOM EI ZUM KÜKEN

SCHULE VOM EI ZUM KÜKEN Biologie hautnah zu erleben war in den letzten Wochen in der Mittelschule Altach möglich: Das Projekt „Vom Ei zum Küken“ fand unter der Aufsicht der 1c-Klasse mit ihrer Biologielehrerin Sonja Bauer statt. Vom Einlegen der Eier in den Brutapparat bis zum Schlüpftag waren die Schüler mit Eifer dabei. Schon nach wenigen Tagen konnte mit Hilfe einer Taschenlampe festgestellt werden, ob ein Ei befruchtet war oder nicht. Die Anspannung war groß, die Freude noch größer, als einige heranwachsende Küken im Durchlicht zu sehen waren. Mit großem Interesse von den Schülern wurden sogar jene Eier geöffnet, die sich leider nicht weiterentwickelt hatten. Die Gründe, warum dies vorkommen kann, wurden im Prozess „Leben entsteht“ thematisiert und analysiert. Genau zu Muttertag erblickten die ersten zwei braunen Küken das Licht der Welt. Am Tag darauf schlüpften weitere fünf gelbe Küken aus den Eiern. Im Anschluss durften die muntere Kükenschar noch einige Tage die Aufmerksamkeit in der Schule genießen, bis sie in liebevolle Hände und Hühnerscharen weitergegeben werden. PFARRE PFINGST-FEST MIT MELODIEN AUS TAIZÉ Am Pfingstsonntag, den 23. Mai 2021, singen und improvisieren Martin Eberle, Christian Lebar, Angelika Kopf-Lebar und Co., ab 18 Uhr, weltbekannte Melodien im Pfarrzentrum Altach. Dazu liest Willibald Feinig aus Tagebüchern von Roger Schutz und im Foyer ist eine Fotoreportage ausgestellt. 1940 bezieht ein Fünfundzwanzigjähriger ein Bauernhaus in einem armen Dorf in Burgund, an der Grenze zwischen dem besetzten und dem noch „freien“ Teil Frankreichs, im Winter monatelang unter Nebel. Der Genfer aus einer hochkultivierten Pastorenfamilie spürt die Berufung zu einer von der Reformation abgelehnten Lebensform, einem Leben in Gemeinschaft, einfach, keusch und überkonfessionell. Er nimmt Juden auf der Flucht auf, muss fliehen, junge Männer schließen sich an, der Ortsbischof überlässt ihnen die halbverfallene Dorfkirche von Taizé, nicht weit von den Ruinen der alten Reformabtei Cluny. Die Communauté lebt von eigener Hände Arbeit und widmet sich ihren Gästen. Das Experiment wird von vielen Protestanten abgelehnt, von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern u.a. in seiner Ursprünglichkeit beneidet. 42 s’Blättle KW20 Donnerstag 20. Mai 2021 Frère Roger und seine Brüder werden zum Konzil als Gäste eingeladen. Ihre von Sorgfalt und Ehrfurcht geprägten Gottesdienste sprechen vor allem Jugendliche an – bald merkt man in Taizé, wie wichtig die Musik, wie entscheidend eine authentische kirchliche und von den Gästen verstandene Musiksprache ist. Im Pariser Komponisten und Organisten (und Messiaen-Schüler) Jacques Bertier finden Auf dem Programm stehen Lesungen aus den Tagebüchern von Frère Roger sie einen Partner, der mit ihnen schlichte meditative „Ostinatos“ zu Rufen und Gedanken in allen Sprachen entwickelt, die auf dem Hügel gesprochen werden. Heute singen Christengemeinden in aller Welt, in Ost und West „Laudate omnes gentes“, die Einheit und Glaubwürdigkeit im Geist Christi ist und bleibt die zentrale Aufgabe der Kirchen. In Dankbarkeit für das Beispiel religiöser Kultur, das Taizé seit Jahrzehnten gibt, auch nach dem gewaltsamen Tod des Gründers 2005, laden die Altacher Soireen zur Feier in das Pfarrzentrum am Pfingstsonntagabend 2021: Die nicht nur in Altach wohlbekannten Trompeter Martin Eberle, der Organist Christian Lebar und die Sängerin und Musikpädagogin Angelika Kopf-Lebar und ein (pandemiebedingt kleines) Ensemble singen, spielen und improvisieren über bekannte und weniger vertraute, pfingstliche und andere Melodien von Jacques Bertier. Dazu liest Willibald Feinig Tagebuchaufzeichnungen von Frère Roger Schutz und im Foyer ist eine Fotoreportage Taizé 1988 von Nikolaus Walter zu sehen. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Veranstalter bitten um Einhaltung der Pandemieregeln.

KULTUR DER NAIVE ALTACHER MALER UND DER KRIEG HAUTNAH Das Museum Großes Walsertal, Sonntag, begann das zweite Jahr der Sonderausstellung «Kein Stern stört den Andern – Der Maler Otmar Burtscher» am Fest Christi Himmelfahrt 2021 mit einer Exkursion nach Altach, dem Lebensmittelpunkt des «naiven» Malers. Sein einfaches, armseliges Leben und seine Kunst sind von überregionaler Bedeutung. Burtscher (1894-1966) war auch Kriegsopfer und hatte die «Franzosenkapelle» am Schlachtfeld Kobel an die Außenwand seines Hauses in der Emme gemalt. Am Kobel verlief die Front wieder in der Nacht zum 3. Mai 1945, als Götzis z. T zerstört wurde. Daher fand zuerst eine kleine Feier in und vor der Kapelle statt. Zwei Musikgymnasisasten spielten Trompete (wie Burtscher), Nina Oberhauser sang ein Friedenslied zur Melodie der Europahymne, für die französischen Teilnehmer auch in deren Sprache, Pfarrer Rainer Büchel sprach das Gebet, das nun in der Kapelle zu lesen ist, und das Vorarlberger Metallverarbeitunsgzentrum Ludesch stellte Stahltafeln mit Sätzen aus Burtschers Notizen zur Verfügung: «Kein Stern stört den den Andern, «Blumen sind der Saum am Mantel Gottes» z.B. Anschließend ließen Zeitzeugen von Helga Bachmann (Altach) bis Elisabeth Burtscher (Fontanella) viele Interessierte im Pfarrzentrum unter Burtschers «Kreuzigung und Auferstehung» an ihren Erinnerungen an Burtscher teilhaben. Christiane Honeck spielte dazwischen Geige – wie der Maler. KULTUR KULTURREISENDE – EINE REIHE DES ALTACHER KULTURAUSSCHUSSES Am Freitag, den 4. Juni 2021, organisiert der Kulturausschuss eine Fahrt zur Sonderausstellung: „Kein Stern stört den Anderen. Der Maler Otmar Burtscher, 1894-1966.“ ins Museum Großes Walsertal in Sonntag. Vor Ort erfolgt eine Führung mit Kurator Willibald Feinig. Der aus dem Walsertal stammende Altacher Otmar Burtscher war durch eine schwere Verletzung als Soldat im 1. Weltkrieg für immer gekennzeichnet. Sein Leben wurde als Sonderweg wahrgenommen. Seine Ausdrucksweise durch die Malerei und in einem Tagebuch war geprägt von Lebenswillen, Sensibilität und Eigenwilligkeit. Sein unerschütterlicher Drang zum Malen hat ein farbenfrohes, leidenschaftliches Werk hinterlassen. Willibald Feinig, der sich intensiv mit dem Künstler auseinandergesetzt hat, gibt eine Einführung in die Lebensgeschichte dieses Mannes und seine Kunst. Die Anfahrt erfolgt per Bahn und Bus (individuelle Anreise mit dem Auto ist ebenfalls möglich). Abfahrt Altach Bahnhof mit der S-Bahn: 14:42 Uhr, Ankunft Museum: 16:13 Uhr. Die Anmeldung ist bis zum 30. Mai 2021 unter der T 0664 73506807 erforderlich. Voraussetzung: Geimpft, getestet oder genesen und mit FFP2-Maske. Der Eintritt ins Museum beträgt 7 Euro, Ermäßigte 6 Euro. Die Führung vor Ort ist gratis. ALLGEMEIN ALLGEMEIN HOHENEMS HOHENEMS GÖTZIS GÖTZIS ALTACH ALTACH KOBLACH KOBLACH MÄDER MÄDER s’Blättle KW20 Donnerstag 20. Mai 2021 43

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