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s'Blättle Nr. 17 - Do, 28. April 2022

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Amts- und Anzeigenblatt der Stadt Hohenems und der Gemeinden Götzis, Altach, Koblach und Mäder. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 6845 Hohenems

UMWELT BIO IST AUCH IN

UMWELT BIO IST AUCH IN KRISENZEITEN BESTÄNDIG Die Auswirkungen der derzeitigen Entwicklungen im Lebensmittelbereich sind bei „Bio“ teilweise weniger stark spürbar. Schlagkräftige Argumente für „Bio“ sind Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung, damit weitgehend unabhängige Futtergrundlagen für die Tiere, Verzicht auf mineralische Düngemittel sowie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Mehr Autonomie bei den Betriebsmitteln und durch Vielfalt Die biologische Landwirtschaft ist von zugekauften chemisch-synthetischen Dünge- und Spritzmitteln unabhängig, da ihr Einsatz gesetzlich verboten ist. „Bei Mitgliedsbetrieben von ‚BIO AUSTRIA‘ kommen im Sinne der Kreislaufwirtschaft Futtermittel und organischer Dünger in erster Linie vom eigenen Hof. Etwaige notwendige Zukäufe bei Futtermitteln werden nach dem ‚Regional-Modell BIO AUSTRIA‘ mit heimischer Ware gedeckt. Nur im Einzelfall dürfen bei nachweislicher Nichtverfügbarkeit und erst nach Genehmigung Futtermittel aus der EU importiert werden. Das alles zusammen macht ‚Bio‘ weitgehend unabhängig von externen Inputs und die Bio-Produkte unserer Biobäuerinnen und Biobauern wirklich regional“, erläutert Gertraud Grabmann, Biobäuerin und Obfrau von „BIO AUSTRIA“. Die biologische Wirtschaftsweise ist dank der weitgehenden Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen sowie von Importen resilienter. Zudem werden trotz strenger Fruchtfolgevorgaben im Bio-Bereich deutlich weniger Ackerflächen für den Futtermittelanbau genutzt, auch in Vorarlberg. Die unterschiedlichen Kulturarten sind auf Biobetrieben zudem deutlich diverser. Dies sind wesentliche Schritte in Richtung Ernährungssouveränität und Lebensmittelautonomie. Aus den gegenwärtigen Krisen – vom Klimawandel und Biodiversitätsrückgang über durch COVID-bedingte Lieferengpässe und Preisanstiege bis hin zum Krieg in der Ukraine und dessen Konsequenzen im Lebensmittelbereich – müssen nun die richtigen Schlüsse gezogen werden. Es gilt Abhängigkeiten zu reduzieren, anstatt Krisen gegeneinander auszuspielen und dabei die notwendige Ökologisierung über Bord zu 10 s’Blättle KW17 Donnerstag 28. April 2022 werfen. „Die aktuellen Diskussionen in der Agrarpolitik samt Forderungen nach einer ‚Neubewertung‘ des ‚Green Deal‘ laufen diesbezüglich in die falsche Richtung“, so Grabmann. Klimawandel begrenzen – Bio-Landwirtschaft stärken Das bedeutendste sofort zur Verfügung stehende Werkzeug, um Klimawandel zu begrenzen und Biodiversität zu schützen, ist im Bereich der Landwirtschaft der biologische Anbau. Schlagkräftige Argumente für „Bio“ sind auch in diesem Bereich Kreislaufwirtschaft und flächengebundene Tierhaltung, damit weitgehend unabhängige Futtergrundlagen für die Tiere sowie – bis auf den Treibstoff, etwa für Traktoren – Unabhängigkeit von fossilen Grundstoffen. „In der Tat ist Bio Landbau der einzige offiziell anerkannte und einheitlich definierte agrarökologische und regenerative Ansatz in der Landwirtschaft. Bio ist in der Lage, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig zur Bewältigung der Herausforderungen Klimakrise und Rückgang der Biodiversität beizutragen. Deshalb ist es notwendig, Bio- Landwirtschaft zu stärken – jeder Hektar, der biologisch bewirtschaftet wird, ist gut für unsere Zukunft“, so Jürgen Bereuter, Obmann von „BIO AUSTRIA Vorarlberg“. „Durch den Genuss von Bio-Produkten kann jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gepaart mit einer Reduktion der Lebensmittel, die billig gekauft und dann weggeworfen werden, oder solchen, die aufgrund scheinbarer Mängel gar nicht erst in den Handel kommen, und einer geringfügigen Reduktion des Fleischkonsums, könnten bedeutsame Beiträge für die nachhaltige Entwicklung in Österreich (ökologisch, ökonomisch und sozial) sowie für die langfristige Ernährungssicherung Österreichs geliefert werden,“ erklärt Bereuter weiter. Weiteres Wachstum beim Bio-Markt Der Absatz von Bio-Lebensmitteln wächst stetig, Konsumenten greifen immer öfter zu „Bio“, weil sie immer mehr um die Stärken der Bio-Landwirtschaft im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit wissen. Die Jahresdaten der „RollAMA“ für 2021 zeigen deutlich, dass „Bio“ in den Einkaufskörben der Österreicher einen fixen Platz eingenommen hat. Der Bio-Anteil in den „RollAMA“-Warengruppen (ohne Brot und Gebäck) beträgt 11,3 %. Im Jahr 2021 wurden Bio-Lebensmittel im Lebensmitteleinzelhandel im Wert von fast 800 Millionen Euro eingekauft – das heißt, dass ein österreichischer Haushalt 210 Euro für „Bio“ ausgegeben und im Jahr 58 Mal „Bio“ gekauft hat, das ist achtmal öfter als noch im Jahr 2020. Das Top-Bioprodukt ist nach wie vor die Bio-Milch (Frischmilch und ESL- Milch) – bereits jeder dritte Liter Milch wird in Bio-Qualität verkauft. Schlusslicht sind nach wie vor Bio-Fleisch und -Wurst. Bewusste und gesunde Ernährung sind die Hauptgründe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln. Vor allem junge Frauen möchten mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln auch ein Zeichen für die Umwelt setzen. In jüngster Zeit waren und sind auch Lebensmittel zusehends von Preissteigerungen betroffen. Steigende Energie- und Betriebsmittelpreise kombiniert mit global kleiner werdenden Vorräten vor der neuen Ernte machen Preisanpassungen unumgänglich. Für uns als biobäuerlicher Verband ist wichtig, dass die realen Mehrkosten auch bei unseren Produzenten abgegolten werden und nicht im Bereich Handel und Lebensmittelspekulation „verpuffen“. Wir sind bedacht auf ein höchstmögliches Maß an Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Pressekonferenz von BIO Austria Vorarlberg im Bio-Restaurant Moritz in Hohenems.

HOHENEMS SPORT/VEREINE NEUES SPORT- UND BEWEGUNGSLEITBILD FÜR HOHENEMS In einem partizipativen Prozess wurde an Maßnahmen für mehr Bewegung und Wohlbefinden getüftelt: Am Donnerstag, dem 21. April 2022, wurde das Ergebnis im Löwensaal präsentiert. „Wir verstehen Sport und Bewegung als Weg zu Wohlbefinden, Gesundheit und Zufriedenheit der Menschen – von der Kindheit bis ins hohe Alter“, erklärt Bürgermeister Dieter Egger, der zusammen mit Stadtrat Markus Klien Teil der Steuerungsgruppe ist, den umfassenden Ansatz. Der neue Sportstadtrat ergänzt: „Sport und Bewegung sind ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsbildung: Sport und Bewegung vermitteln menschliche und gesellschaftliche Grundwerte wie Fairness, Teamgeist, verantwortungsvolles Umweltverhalten und Leistungsbereitschaft.“ „Über Monate hatten Vertreter des Hohenemser Sports wie auch interessierte Bürger in Workshops neue Ideen erarbeitet; zudem fanden Impulsvorträge von Projektleiter Bertram Strolz und Projektorganisatorin Nicole Scheichl statt“, ergänzt der Präsident der IG Sport Stefan Huchler. Die Ergebnisse des Prozesses, der ganz im Sinne der „Positiven Psychologie“ erfolgte, liegen nun in Form eines neuen Leitbildes vor, das am 21. April 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Prozess ist mit etwa 16.000 Euro veranschlagt, als Nächstes sind u. a. eine Vortragsreihe mit Bertram Stolz sowie ein eigener, neuer „Tag des Sports und der Bewegung“ vorgesehen. Zehn Leitsätze für Engagement und Inspiration: • Wir engagieren uns für Sport und Bewegung als wesentlicher Lebensbaustein von Wohlbefinden, Gesundheit und Zufriedenheit. • Wir engagieren uns für eine Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit zur Sichtbarmachung des erweiterten Sport- und Bewegungsleitbildes. • Wir sind eine lebensfrohe, inspirierende Stadt, die für alle Altersgruppen Möglichkeiten für Sport und Bewegung bietet. • Wir engagieren uns im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Auftrages für Wohlbefinden und Gesundheit der Bevölkerung über die verschiedenen Referatszuständigkeiten und über die Parteigrenzen hinweg. • Wir tragen eine generationsübergreifende Verantwortung zur Förderung von Sport- und Bewegungsangeboten, die in allen gesellschaftlichen Bereichen für die gesamte Bevölkerung zugänglich sind. www.hohenems.at • Wir engagieren uns für die Kooperation mit den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen als willkommene Partner zur Förderung von Sport und Bewegung. • Wir engagieren uns für die Entwicklung einer eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Gesellschaft, schaffen Denkanstöße und Möglichkeiten für eine gesunde Lebensführung, stoßen Entwicklungsprozesse an und motivieren zu konkretem Handeln. • Wir engagieren uns verlässlich für unsere Sportvereine und für Initiativen in vereinsunabhängigen Sportund Bewegungsangeboten. Trainer werden als wichtige Kooperationspartner und Multiplikatoren zur Etablierung des erweiterten Bewusstseins für Sport- und Bewegung anerkannt. • Wir engagieren uns im Spitzen- und Leistungssport ebenso wie in wettkampfunabhängigen Bewegungsund Sportarten. • Wir engagieren uns für den Erhalt und die Gestaltung der Bewegungswelten und Naturräume von Hohenems und betrachten diese als wertvolle Ressource. Weitere Informationen unter www.hohenems.at/sportleitbild! ALLGEMEIN HOHENEMS GÖTZIS ALTACH KOBLACH MÄDER s’Blättle KW17 Donnerstag 28. April 2022 11

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